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         Einführung in die Geldanlage bzw. Kapitalanlage in geschlossene Fonds

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Inhalt:

1. Die Bedeutung und Rechtsform der Beteiligungsgesellschaft

2. Allgemeine Chancen und Risiken der Geldanlage in geschlossene Fonds


3. Kosten bei geschlossenen Fonds  


4. Steuerliche Situation


5. Die einzelnen Fondstypen und Besonderheiten


    Schiffsfonds  Immobilienfonds  Medienfonds  Windkraftfonds
    Wagniskapitalfonds  Futuresfonds  Lebensversicherungsfonds Leasingfonds

6. Kontakt

 

1. Die Bedeutung und Rechtsform der Beteiligungsgesellschaft

Sie waren sicherlich schon einmal in einem Einkaufszentrum, sind in einem Airbus geflogen und haben Windräder und Containerschiffe gesehen und im Kino Filme gesehen. Aber wem gehören diese Anlagen? Manchmal Firmen, Banken, Versicherungen oder sehr reichen Privatpersonen; in der Regel aber vielen Privatanlegern, die sich ähnlich einer Aktiengesellschaft zusammentun, um das Risiko zu streuen. Deshalb gründen sie unter Federführung einer Fondsgesellschaft z. B. Windkraftfonds und kaufen Windenergie-Anlagen. Ohne diese Fonds gäbe es fast die halbe deutsche Transportflotte nicht.

Als Rechtsform für die Beteiligungsgesellschaft wird in der Regel die GmbH & Co KG gewählt, wobei die GmbH als alleinige Geschäftführerin meist der Fonds-Initiator ist. Die Anleger sind als Kommanditisten anteilig mit ihrer Kapitalanlage am Gewinn beteiligt und haften nur mit ihrer Einlage. Eine Mitbestimmung der Anleger gibt es in der Regel bei der Frage nach Beendigung einer Gesellschaft, d. h. dem Verkauf der Anlage (Schiff, Immobilie usw.). In der Regel ist der Anleger an der Geschäftsführung unbeteiligt und muss sich um nichts kümmern, ist aber andererseits dem Management "ausgeliefert".

Der Anleger wird meist über eine Treuhandkommanditistin (das ist eine extra gegründete GmbH der Fondsgesellschaft, die als Kommanditistin eingetragen ist) nur indirekt im Handelsregister eingetragen; sein Anteil wird treuhänderisch verwaltet. Dies spart Kosten und erleichtert einen etwaigen Verkauf der Beteiligung. Anleger können auch direkt ins Handelsregister einge-tragen werden, was bei Schiffen auch üblich ist. Dazu ist eine Beglaubigung der Unterschrift beim Notar einzuholen.

2. Allgemeine Chancen und Risiken der Geldanlage in geschlossene Fonds

Eine Bemerkung vorweg: Absolute Sicherheit gibt es nicht. Vermeintlich sichere Geldanlagen wie Immobilien erbrachten schon Totalverluste (Königsberg) oder hohe Verluste (Ostdeutschland), festverzinsliche Wertpapiere wurden in der Inflation 1923 wertlos, auch Sparbücher verloren viel in Zeiten hoher Inflation. Große Aktiengesellschaften wie Topstars in Filmfonds sind keine Garantie für Renditen. Fazit: Nur die Streuung auf Anlageformen, Anbieter und Laufzeiten schützt vor größeren Verlusten bei der Kapitalanlage.

Risiken

Zunächst kann die verwaltende Fondsgesellschaft insolvent werden. Hierbei kann auch Betrug der Gesellschaft leider nicht ausgeschlossen werden. Im Gegensatz zu Banken muss also erst die Seriosität und Kompetenz des Initiators geprüft werden. Das nächste Risiko ist die Anlage an sich. Der Fonds rentiert sich nicht, zum Beispiel weil die gekaufte Immobilie leersteht oder das Schiff nicht verchartert werden kann. Deshalb steht auch in diesem Bereich die Risikostreuung von Initiatoren und Fondsarten an oberster Stelle. Auch sehr große Fonds und Fondsinitiatoren haben schon herbe Verluste produziert. Der Anleger muss sich im klaren sein, dass er eine unternehmerische Beteiligung eingeht.

Jeder Auslandsfonds außerhalb des Euroraums ist immer auch eine Währungsspekulation. Währungsrisiken ergeben sich z. B. bei USA- oder Kanada-Immobilienfonds, Futuresfonds oder Schiffen, die in Dollar abgerechnet werden.

Vor Beginn des Fonds besteht des weiteren das Risiko, dass sich nicht genügend Anleger bzw. Fondskapital zusammenfindet. Dadurch können Objekte ggf. nicht bezahlt werden - die Kosten sind aber angefallen - oder es werden weniger Beteiligungen eingegangen und die Risikostreuung nimmt ab. Gerade kleine Beteiligungsgesellschaften sind gefährdet. Hier kann eine Platzierungsgarantie Abhilfe schaffen. Normalerweise werden geschlossene Fonds mit zu geringem Volumen rückabgewickelt, da ein Wirtschaftsprüfer als Treuhänder die Mittel nicht freigibt.

Bei allen Fonds können Kostenüberschreitungen anfallen.

Chancen

Der Anleger ist direkt an gewerblichen Anlagen beteiligt, die eine höhere Verzinsung als festverzinsliche Wertpapiere erzielen können (denn Banken zahlen den Anlegern Zinsen um plus Gewinnzuschlag das Geld an Firmen auszuleihen, die gewerblich tätig sind). Einige Anlagen haben steuerliche Vorteile. So können Abschreibungen auf Immobilien das zu versteuernde Ein-kommen senken, der Wertzuwachs muss aber ab einer gewissen Haltedauer der Anlage nicht versteuert werden.

Bei allen Risikohinweisen: Viele Fonds haben besser als prognostiziert abgeschnitten. Im Schnitt ist die Verzinsung von geschlossenen Fonds höher als die festverzinslicher Wertpapiere, denn die höhere Rendite ist die Risikoprämie. Aber es gibt nie die absolute Sicherheit! Der einzige Anlageschutz ist die Mischung!

3. Kosten bei geschlossenen Fonds

Zunächst ist in der Regel einmalig ein Agio von meist 5 % zu zahlen. Dieses dient meist als Provision für den Vertrieb, einige Fonds zahlen auch mehr, was aus der Mittelverwendungsrechnung im Prospekt hervorgeht. Die Zeichnung direkt bei den Fondsgesellschaften bringt keine Ersparnis, da diese das Agio lieber selbst kassieren als den Vertrieb, der meist aus selbst-ständigen Vertretern besteht, zu brüskieren.

Die Konzeption des Fonds verschlingt Rechtsanwalts-, Steuerberatungs- und diverse andere Kosten. Vom Kapital des Anlegers wird nur 85 - 95 % tatsächlich in das Anlagegut investiert. Der Rest sind die so genannten "weichen Kosten"/"Weichkosten".

Laufende Verwaltungskosten der Fonds sind ebenfalls erheblich, bis zu 4 – 6 % p.a., wobei z. B. Wagniskapitalfonds und Futuresfonds naturgemäß viel höhere Aufwendungen haben als Immobilienfonds. Auch die Betreuung der Anleger muss damit bezahlt werden. Manche Fonds, insb. Venture-Capital- und Hedge-Fonds haben eine erfolgsabhängige Vergütung. Diesen Teil der Erträge erhält die Fondsgesellschaft in der Regel aber erst, wenn eine Mindestverzinsung für die Anleger (Hurdle-Rate, 6 – 8 %) erreicht wurde.

Manchmal sind Notargebühren für Unterschriftsbeglaubigungen zu zahlen (eher geringe Höhe).

4. Steuerliche Situation geschlossener Fonds

Grundsätzlich gilt der Anleger als Mitunternehmer eines Gewerbes (gewerblicher Fonds). Daher werden Anlegern Abschrei-bungen und Erträge direkt zugerechnet. Dadurch können Verluste, die in der Anfangsphase von Fonds anfallen, meist steuer-lich als "negative Einkünfte" bzw. umgangssprachlich "Verlustzuweisungen" geltend gemacht werden, die in der Anlage vortragbar sind und erst bei Überschreitung der negativen Einkünfte durch Erträge sind alle weiteren Erträge grundsätzlich mit dem persönlichen Steuersatz zu versteuern.

Das Finanzamt versucht, die steuerlichen Vorteile zu beschränken. Nur noch geringe negative Einkünfte/Verlustzuweisungen sind bei Wagniskapitalfonds, Schiffsfonds, Leasingfonds, Immobilienfonds und Medienfonds möglich und mit anderen Anlagen verrechenbar, sofern sie keine "Verlustzuweisungsgesellschaften", also reine Steuersparzwecke darstellen und weniger als 10 % ausmachen. Das Finanzamt hat in einem Erlass erklärt, künftig "weiche Kosten" wie Provisionen nicht mehr als sofort abzugsfähige Kosten anzuerkennen. Die Kosten müssen aktiviert und über eine längere Laufzeit abgeschrieben werden. Die Verlustzuweisungen verschieben sich also zeitlich. Generell handelt/handelte es sich immer nur um Steuerstundungen, nicht um Steuerersparnisse, da alle Rückflüsse zu versteuern sind. 

Bei der Erbschaft- und Schenkungsteuer gibt es besondere Freibeträge  und Sparmöglichkeiten durch den geringeren Wertansatz bei gewerblichen Fonds. Steuerersparnisse gibt es auch durch die Fünftel-Regelung und das Halbeinkünfte-verfahren. Mehr dazu unter Steuerdetails.

Eine Variante von Fonds sind die so genannten vermögensverwaltenden Fonds. Hierbei wird keine Mitunternehmerschaft des Anlegers unterstellt, es gibt keine Verlustzuweisungen. Bei vielen Fonds üblich.

Die Rechtskonstruktion, die zu gewerblichen Einkünften führt, ist der Kommanditanteil oder die atypisch stille Beteiligung.

Hinweis: Jede Anlage muss sich auch vor Steuern rechnen, sonst ist sie keine gute Anlage! Steuerliche Änderungen sind immer zu erwarten.
 

5 Die einzelnen Fondstypen (Besonderheiten)

Schiffsfonds/Schifffonds/Schiffsbeteiligung ("Immobilien mit Propeller")

Schiffsfonds kaufen in der Regel ein bis zwei Schiffe, die in guten Fällen 4 bis 8 Jahre im vorhinein verchartert sind. Entscheidend für den wirtschaftlichen Erfolg ist die Anschlusscharter, da Schiffsfonds mit rund 15 Jahren Laufzeit kalkulieren. Da die meisten Ausgaben wie Einnahmen in Dollar abgerechnet werden, ist das Währungsrisiko eher gering. Die Schiffe sind i. d. R. gegen gängige Schäden (Havarie, gut wäre eine Betriebsunterbrechungsversicherung) versichert, Aufdockungen für Instandhaltungen (Einnahmeverluste und Kosten) sind einkalkuliert und das Preisrisiko des Öls bzw. die Treibstoffkosten trägt der Charterer. Am Ende der Laufzeit wird das Schiff veräußert oder verschrottet. Da Schiffe über 20 Jahre halten, ist der Veräußerungserlös für den Fonds relativ hoch und beeinflusst stark die Rendite. Nach 15 Jahren bringen gut gepflegte Schiffe durchaus noch 50 % der Anschaffungskosten. Denn die alternativen Neubauten steigen mit der Inflation im Preis. Durch die Tilgung der üblichen Schiffshypothekendarlehen (ca. 50 % des Gesamtkapitals), nach 12 – 15 Jahren, verdoppelt sich der Wert der Anlage für den Anleger zu diesem Zeitpunkt.

Schiffe werden heutzutage rund um die Uhr, 365 Tage im Jahr eingesetzt. Schiffsfonds kalkulieren mit 355 – 360 Tagen und alle ca. 5 Jahre mit Aufdockungen von 5 – 10 Tagen.

Steuerliche Besonderheiten: Nach deutschem Recht können Schiffe die Tonnagesteuer wählen, die eine sehr niedrige pauschale Versteuerung von Schiffseinnahmen aus wirtschaftspolitischen Gründen ermöglicht. Die meisten Schiffsfonds optieren für die Tonnagesteuer, so dass ein Großteil der Einnahmen dem Anleger steuerfrei zufließt.


Immobilienfonds, auch ausländische (holländische, österreichische, amerikanische)

Immobilienfonds sind stark von der Bonität der Mieter und der Dauer der Mietverträge abhängig. Mietverträge über 10 Jahre sind wünschenswert. Die Miete ist oft an die Preissteigerungsrate gekoppelt (Indexierung), d. h. die Mieteinnahmen steigen mit der Inflationsrate. Einkalkuliert werden müssen u. a. Instandhaltungsrücklagen, Preissteigerungen der Kosten und Mietausfälle. In Holland werden Gebäude erst gebaut, wenn ein Käufer gefunden ist, deshalb ist das Erstvermietungsrisiko in Holland gering. Manche Fonds geben Mietgarantien, die allerdings meist Kosten verursachen und die Rendite schmälern. Gute Immobilienfonds erzielen eine laufende Rendite von 7 % und mehr. Die Rendite wird vom Verkaufserlös der Immobilie nach 10 Jahren (die übliche Mindest-Laufzeit von Immobilienfonds) stark beeinflusst. Dieser ist stark von der Lage der Immobilie und den Mietern abhängig. Als Kennziffer wird der Anschaffungspreis ins Verhältnis zur Jahresmiete gesetzt (Kaufpreisfaktor, gut ist das 12 – 13-fache, gute Lagen sind etwas teurer, im Ausland gelten andere Kaufpreisfaktoren als im Inland).

Steuerliche Besonderheiten bei Auslandsfonds: Ausländische Immobilienfonds müssen nach den Doppelbesteuerungs-abkommen zumeist im Land des Gebäudes versteuert werden. Holland versteuert nur gering pauschal und Österreich, England wie die USA gewähren Ausländern einen Freibetrag. Kanada und Frankreich haben niedrige Steuersätze bei geringen Beteiligungshöhen. Die Mieteinnahmen unterliegen in Deutschland dem Progressionsvorbehalt, d. h. der durchschnittliche Steuersatz des Anlegers wird so erhöht, als hätte er die Einnahmen in Deutschland erzielt. Ein Steuervorteil ergibt sich für Spitzenverdiener, da der Durchschnittssteuersatz kaum mehr erhöht werden kann. Somit fließt ein Großteil der Einnahmen steuerfrei in Deutschland zu. Zu beachten ist auch, dass ein Wertgewinn bei der Veräußerung der Immobilie in den Ländern unterschiedlich steuerpflichtig ist, in Österreich z. B. nach 10 Jahren steuerfrei.


Medienfonds

Medienfonds produzieren Filme, meist als Koproduzenten. Kinofilme mit teuren Stars sind riskanter als Fernsehfilme, für die ein größerer Markt besteht und auch schlechtere Ware abgesetzt werden kann - die Sendezeiten müssen gefüllt werden. Gute Filme sind rar, da große Studios nur 10 - 15 Filme pro Jahr drehen. Bei Kinofilmen erhält die Zweitverwertung über Fernsehen, DVD/Video oder Merchandising (z. B. Harry-Potter T-Shirts zum Film usw.) eine immer größere Bedeutung. Im Schnitt spielen Filme ca. 130 % ihrer Kosten ein. Top-US-Filme allerdings schaffen das Mehrfache ihrer Kosten allein durch Kinoerlöse. Große Schauspielernamen sind keine Garantie für erfolgreiche Filme; floppt der Film, ist das Anlegergeld meist dahin, außer ein großer Konzern drückt den Flop in die Fernsehsender (Top-Filme gibts nur im Paket mit den Nieten). Es gibt keinen Substanzwert. Die Qualität der Produktion kann der Anleger nicht beurteilen und ist auf ein qualifiziertes Fondsmanagement angewiesen. Die weichen Kosten der Medien-/Filmfonds sind relativ hoch, deshalb werden oft Reinvestitionen in andere, noch unbekannte Filmprojekte, vorgesehen (sog. Blind-Pool). Laufzeit meist 6 – 10 Jahre. Alternativ gibt es Videospiele-Fonds (der Umsatz der sog. Games ist höher als der aus Kinoerlösen) oder Musikfonds.

Steuerlich sind bislang alle Kosten sofort abzugsfähig und in der Anlage verrechenbar mit zukünftigen Erträgen (Medienerlass des Finanzministeriums). Dies ist allerdings nur möglich, wenn der Anleger die "Herstellereigenschaft" mit umfangreichen Mitspracherechten hat.


Windkraftfonds (Windenergiefonds, Windparks, Windfonds)

Diese Fonds legen in Windparks an. Die Rendite ist davon abhängig, wieviel Geld der Fonds für die Einspeisung des Stroms in das öffentliche Netz erhält (das ist auch das größte Risiko, aber der Schuldner ist indirekt der Staat mit guter Bonität). Eigene Netze mit Kundenzugang besitzen die Windparks nicht. Somit hängt der Ertrag stark vom Gesetzgeber ab. Für Windräder ist ein konstant hoher Wind wichtig, der in Küstennähe oder auf Bergen am besten erzielbar ist (5,5 – 7,5 m/s). Die Windmaschinen sind i. d. R. gegen Bruch versichert. Die Fondslaufzeit beträgt 20 Jahre, das entspricht der erwarteten Haltedauer der Rotoren und Generatoren. Allerdings existiert bislang noch kein Windpark so lange, um dies zu überprüfen. Windenergie wird bei knappen Ressourcen und Umweltproblemen derzeit stark gefördert. In Deutschland gibt es seit 2001 Windflauten und die Erträge sind entsprechen unterhalb der Erwartungen angefallen. Ausländische Windstandorte in Portugal oder England weisen höhere Winderträge auf. Alternativ kommen auch Solarparks oder Biogasfonds in Frage.

Steuerlich sind Windkraftanlagen mit negativen Einkünften/"Verlustzuweisungen" verbunden, die in der Anlage vortragbar sind. Bei ausländischen Windparks gilt das unter Immobilienfonds Gesagte.


Wagniskapitalfonds (Ventue-Capital-Fonds, Risikokapitalfonds, Private-Equity-Fonds)

Wagniskapitalfonds legen ihr Geld in junge Unternehmen an, meist im Bereich High-Tech. Die jungen Firmen sollen mit dem Kapital der Anleger wachsen und ihre Produkte entwickeln. Die Gewinne der Fonds erfolgen aus den Verkäufen der Firmen an andere Firmen, ans Management oder über die Börse. Da viele Unternehmen der Fonds insolvent werden, ist eine Streuung in verschiedene Brachen und Unternehmen wichtig. Den Ertrag bringen einige wenige erfolgreiche "Highflyer". Da gerade junge Firmen stark wachsen können, verzehnfacht sich deren Wert schnell. Dachfonds verteilen das Anlegerkapital in mehrere eigentliche Wagniskapitalfonds (Unterfonds) und suchen selbst keine Beteiligungsfirmen aus. Dies streut das Risiko, führt aber zu eher versteckten Mehrgebühren auf Ebene der Unterfonds. Historisch erzielte Wagniskapital in den USA die höchste Rendite. Die sogenannten Top Quartil-Fonds, also die besten 25 %, erzielten Renditen von 30 % p. a. über lange Zeiträume. Die Beteiligungen sind im Vorhinein meist nicht bekannt (Blind-Pool). Während Venture Capital mehr in junge Unternehmen investiert, teils nur in Patente, setzt Private Equity auf schon etabliertere Unternehmen, die teils groß sind und Sondersituationen aufweisen (Gründer setzt sich zur Ruhe, Konzernumstrukturiereungen u. a.).

Steuerlich gibt es de facto nur vermögensverwaltende (Dach-)Fonds wählen, deren Überschüsse voll zu versteuern sind, also nicht wie bei Aktienfonds mit einem pauschalen Steuersatz.


Hedgefonds/Futuresfonds (alternative Investments)

Hedgefonds legen ihr Geld in Termingeschäften an. Diese vereinbaren heute einen festen Kaufpreis und Lieferung einer Ware (Gold, Devisen, Orangensaft, Öl und viele andere), die in der Zukunft zu liefern und zu zahlen ist. Damit sichern sich Produ-zenten vor Preisschwankungen (Hedge-Geschäft). Die Geschäfte sind standardisiert (Future) und an der Börse handelbar. Die Fonds kaufen diese Futures, obwohl sie weder Ware liefern noch beziehen wollen; sie spekulieren auf Preisschwankungen und damit auf Wertsteigerungen der Futures, die ja Ansprüche auf Waren verbriefen, quasi eine "Wette". Da nur ein Einschuss für die Futures gezahlt werden muss, können mit kleinen Beträgen große Werte bewegt werden, was das Geschäft so riskant macht und grundsätzlich mehr als der Einsatz verloren gehen kann (Nachschuss des Futureskäufer)! Hedge-Fonds mischen in sehr verschiedene Märkte und nutzen computergestützte Trendfolgeprogramm (auf Trend aufspringen), um das Risiko zu reduzieren. Der Privat-Anleger wird in der Regel von der Fondskonstruktion nachschussfrei gestellt. Die Fonds legen nie das gesamte Fondskapital auf einmal an. Der Rest dient als Reserve oder wird in festverzinsliche Wertpapiere für eine Rückzahlgarantie angelegt.

Steuer: Die Steuerfreiheit der Spekulationsgewinne aus den Fonds, die meist als Genussschein konzipiert sind, wird von den Wirtschaftsprüfern bejaht, die Finanzämter entschieden schon anders. Gerichtsverfahren sind anhängig. Neuerdings werden Fonds als geschlossener Fonds aufgelegt, die Einkünfte sind dann voll steuerpflichtig - aber ohne negative Einkünfte.

Lebensversicherungsfonds/Fonds mit "gebrauchten" Lebensversicherungen

Diese Fonds legen in "gebrauchte", d. h. schon existierende Lebensversicherungen (meist Risikolebensversicherungen) an. Diese Anlage ist also von der allgemeinen Wirtschaft völlig unabhängig, denn sie ist abhängig von der Lebenserwartung der versicherten Personen. Brauchen ältere Menschen die Versicherungen nicht mehr, weil z. B. die Absicherung eines jetzt abgezahlten Kredits entfällt, erhalten sie nur geringe Rückkaufswerte. Außerdem möchten Sie das Geld lieber jetzt ausgeben. Deshalb entwickelte sich in den USA und England schon seit Jahrzehnten ein Zweitmarkt für diese Anlage (ethisch gesehen profitieren die Verkäufer sehr von dem Verkauf). Das Langlebigkeitsrisiko durch die bessere medizinische Versorgung muss hier als größtes Risiko für die Rendite des Anlegers gesehen werden. Die Fondsrückflüsse erfolgen mit der Auszahlung der Versicherungssummen im Versicherungsfall. Rendite ca. 10 bis 12 %. Die Variante mit deutschen Versicherungspolicen bedeutet de facto einen Kauf mit Rabatt, allerdings gilt dann nicht die Steuerfreiheit wie bei privaten Policen.

Steuerlich sind Auszahlungen von Versicherungsummen strittig. Die Initiatoren halten sie steuerfrei, das Finanzamt nicht - somit sind sie voll zu versteuern. Mit den steuerfreien deutschen Lebensversicherungen nach 12 Jahren hat dies nicht zu tun!

Leasingfonds

Leasingfonds vermieten (lease = mieten/vermieten) in der Regel Mobilien, z. B. Flugzeuge oder PKW. Damit hängt der Erfolg eines Leasingfonds von der Qualität der Güter wie der Bonität der Mieter ab. Ein Großteil der Ausschüttungen und damit des Gesamtertrags ergibt sich aus dem Verkauf der Mobilie am Laufzeitende. Das Risiko ist, dass die Mobilie überdurchschnittlich, d. h. nicht einkalkuliert, an Wert verliert. Die Chance liegt darin, dass stille Reserven nach den Abschreibungen beim Verkauf
realisiert werden. Fonds finanzieren einen Großteil durch Bankkredite und übereignen die Leasinggüter als Sicherheit an die Bank, was vorteil haft ist: Auch die Bank prüft die Bonität der Mieter und die Qualität der Mobilien.

Steuerlich wie Windfonds oder Medienfonds. Bei vermögensverwaltender Variante derzeit teilweise steuerfrei. 

 

6. Nachwort nach 5 Jahren Wirtschafts- und Finanzkrise - Leichen pflastern den Weg geschlossener Fonds

Am 15.04.2011 titelte das Handeslblatt, geschlossene Fonds seien die schlechteste Geldanlage der Welt. Aus heutiger Sicht stimmt diese Aussage:
- Medienfonds haben fast ausschließlich Filmflops produziert und sich von amerikansichen Vertragspartnern über den Tisch ziehen lassen.
- Schiffsfonds leiden unter der größten Krise ihrer Geschichte und mindestens ein Drittel ist bereits insolvent und hat Totalverluste verursacht, die Ausschüttungen fordert der Insolvenzverwalter zurück, die Unterschiedsbeträge führen zu hohen Steuerzahlungen, obwohl die Fonds keine Gewinne machen.
- Leasingfonds haben mit Rothmann, dem führenden Anbieter, hohe Verluste produziert. Die Containerfonds haben unter der Wirtschaftskrise ebenfalls gelitten und fast alle Verluste, wenn auch selten Totalverluste, hinnehmen müssen. Flugzeugleasingfonds erreichen dagegen in der Breite ihre Erträge.
- Viele Immobilienfonds schneiden schlechter ab als geplant. Die hochgelobten Fonds in Holland fuhren Verluste ein, Gewerbeimmobilien von Fonds in  Deutschland stehen leer, in Dubai wurde betrogen, in Indien wurden viele Verluste eingefahren.
- Prozesskostenfonds waren vor allem Betrügerfonds
- Klimaschutzzertifikatefonds halbierten Ihre Gelder
- Solar- und Windfonds sind zwar keine echten Verlustbringer, in der Breite aber erzielen sie nicht die erwarteten Erträge.
 
Von den über 150 Anbietern geschlossener Fonds gibt er geschätzte 100 nicht mehr.
Lesen Sie auch gerne meine Seite über Unternehmensethik

7. Kontakt: Ihr Ansprechpartner für die Geldanlage in Fonds - auch außerhalb Hamburgs

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Telefon: (0 40) 63 97 57 41, am besten nachmittags bis ca. 20:00 erreichbar

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© Stand 1/2006