Kryptowährungen 1: Geld und Währung

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Wie Kryptowährungen funktionieren

 
 
   


Auf den folgenden Seiten erläutere ich Ihnen die Besonderheiten von Kryptowährungen.

1. Währungen und Geld (siehe unten)
a) Wie funktioniert eine Währung bzw. was ist Geld?
b) Warum scheitern Währungen immer wieder?

2. Kryptowährungen (Seite 2)
a) Allgemeine Voraussetzungen und Blockchain-Technologie
b) Existierende Kryptowährungen (Bitcoin & Co.)
c) Zitate zu Kryptowährungen

3. Geldanlage in Kryptowährungen? (Seite 3)
a) Die Schwäche der Weltfinanz
b) Netzwerkökonomie: Den Standard setzen wie Facebook und Google
c) Chancen und Risiken
d) Alternativen der Anlage in Kryptowährungen (Seite 4)

1. Währungen und Geld

a) Wie funktioniert eine Währung bzw. was ist Geld? 

Damit Menschen mit Geld bzw. einer Währung bezahlen können, muss dieses drei Funktionen erfüllen:

I. Geld ist ein allgemein akzeptiertes Tauschmittel, man kann überall damit zahlen.
II. Geld eignet sich als Rechenmittel, ist also kleinteilig.
III. Geld bewahrt seinen Wert und ermöglicht Sparen.

Die Geschichte ist voll von verschiedensten, wechselnden und teils abstrus anmutenden Geldarten. Zunächst waren es Sachwerte wie Vieh (pecus), Getreide (Tempelabgaben), metallene Bratspieße (Obolus), als weitverbreitete asiatische „Devisen“ Kauri-Muscheln für Jahrhunderte, Steingeld in der Südsee mit bis zu 5 t Gewicht (Geldstein wurde nie bewegt, nur „umgebucht“), später Edelmetalle wie Gold (König Krösus in Lydien), Salzbarren, später goldgedeckte Papierschnipsel, in China dann zuerst nur noch ein Stück Papier, das - staatlich aufgezwungen und gegen Todesstrafe – zu akzeptieren war. Heute noch dürften Sie keinen Laden in Deutschland eröffnen, der nur US-Dollar akzeptierte. Der US-Dollar übrigens ist eine private Währung, die Federal Reserve gehört privaten Banken. Geld an sich hat heute keinen materiellen Wert mehr, es muss diesen durch die „Massengewohnheit der Annahme“ erlangen. Wir glauben alle an bunte Papierscheinchen bzw. ist es Baumwolle, aber an sich sind die Scheine wertlos, nur der Glaube daran gibt ihnen einen Wert. Das ist mit jedem Geld so. In Notzeiten wurden schon Spielkarten bedruckt, Messbuchseiten oder Tabak (Virginia/USA 1620-1727). Als Geldersatz dienten ebenso in Deutschland nach 1945 Zigaretten oder zeitweilig Wodka in Russland.

In der Theorie kann die Geldmenge eines Landes sämtliche Güter eines Landes kaufen, zu einem Preisniveau. Die Bundesbank, eingeschränkt die Europäische Zentralbank, hat das Ziel, dass die Geldmenge genauso wächst wie das Sozialprodukt (Produktion aller Güter), damit das Preisniveau konstant und der Wert erhalten bleibt. Problematisch ist, dass die Geldmenge aufgrund von Buchgeld, das Banken kreativ durch Kreditvergabe oder neuartige Wertpapierkonstrukte schöpfen können, schwer zu messen und zu kontrollieren ist. Wie Banken „Geld“ schaffen wird klarer, wenn man die Bilanzsummen aller europäischen Banken anschaut, die 33 Billionen Euro betrugen in 2013. Diese Summe war das Dreifache der Jahreswirtschaftsleistung der 27 EU-Länder, war, weil seit dem die EZB Hunderte von Milliarden Euro ins Bankensystem pumpte.

Man könnte auch mit wenig Geld auskommen, falls die Bezahl- bzw. Umlaufgeschwindigkeit sich erhöhte; dann wird eine schneller ausgegebene Geldmenge de facto größer. In Krisen wächst die Umlaufgeschwindigkeit, weil die Menschen Vertrauen verlieren und das Geld loswerden wollen.

b) Warum scheitern Währungen immer wieder?

  Notgeld Münze 200000 Mark
  200.000 Mark 1923

Das Bundesbank-Museum in Frankfurt zeigt hunderte historische Geldarten, die nicht mehr existieren. Im Kern scheiterten Währungen regelmäßig am schwindenden Vertrauen in das eigene Geld. Als erster Grund dafür seien Zeiten hoher Preissteigerungen genannt, denn die Inflation verhindert die Wertaufbewahrungsfunktion. Wer Ende 1923 im Restaurant mehrere Stunden aß, bekam am Ende eine Rechnung mit Preisen, die doppelt so hoch waren wie beim Eintritt auf der Speisekarte vermerkt. Am 2. Dezember 1923 kostete ein Ei 320 Mrd. Mark.

Der Grund dafür wiederum war das unkontrollierte Drucken von Geld durch die Regierung ohne entsprechende Erhöhung der Waren. Das war schon bei Königen so und 1922/23 in Deutschland - und wird heute wieder kritisiert (Kredite an Griechenland, marode Banken etc.). Dabei ist die erste große europäische Inflation gut dokumentiert. Als Kolumbus und folgende "Eroberer" (eher Räuberbanden) das lateinamerikanische Gold wegschleppten, stieg die Gold- bzw. Geldmenge in Europa stark an und die resultierende Inflation führte über Jahrzehnte zu hohem Elend. Die Eroberer erbeuteten 1501 – 1660 ca. 180 t Gold und 17000 t Silber, und das bei einer Silberproduktion über diesen Zeitraum in ganz Europa von 10400 t. Luther prangerte den vermeintlichen „Wucher" damals an.
 
Aber auch Fälschungen ruinierten Währungen. Im Jahre 1871 gab es in Amerika rund 1600 Banken, die 7000 verschiedene Banknoten ausgaben, wovon ca. ein Drittel gefälscht war. Von Metallwährungen wurde Metall abgekratzt, z. B. im großen Stil im 30-jährigen Krieg oder schon der belagerte Polykratos auf Samos zahlte den Spartanern Lösegeld aus vergoldetem Blei. Im alten Rom bestand der Denar am Ende nur noch aus 2-5 % aus Silber.
 
Als Geld dienten schon Tabak (Virginia/USA 1620-1727), Spielkarten, Messbuchseiten, Zigaretten (in Deutschland nach 1945), Wodka (in Russland) und unbewegliche Steine in der Südsee.
 
Fazit: Geld ist nicht für die Ewigkeit gemacht -allein in Deutschland gab es in den letzten 100 Jahren 5 bis 6 Währungen: die Mark bis 1923, die Rentenmark als Übergangswärhung nach der Hyperinflation 1923/24, die Reichsmark bis 1948 nebst kurzfristiger Alliierter Militärmark, die Deutsche Mark 1948 bis 2001 sowie die DDR-Mark - und den Euro gibt es bis ????

c) Warum wir bald mit Kryptowährungen zahlen werden

Die Bargeldzahlungen werden immer mehr zurückgedrängt, die Leute gewöhnen sich an Plastikkarten und Online-Banking mit dem Computer. Und sie trauen den traditionellen Währungen, die von Politikern gesteuert werden, nicht mehr. Kryptowährungen sind in sich nicht vermehrbar, die Zahl der "Münzen" steht fest - im Gegensatz zu inflationierten Währungen durch willkürliche Geldschöpfung der Notenbanken. Kryptowährungen machen unabhängig davon. Je mehr Menschen sie akzeptieren, desto eher wird es Geld, so wie wir uns an kleine Papierschnipsel als Geld gewöhnt haben, oder Zahlen im Bankkonto im Computer.

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   [Alle Angaben ohne Gewähr, nach bestem Wissen erstellt, keine Anlageempfehlung] 
 
 
 

 Währungen halten leider nicht ewig.

 
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