Kryptowährungen 3: Geldanlage in Kryptowährungen?

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Kryptowährungen in der Geldanlage

 
 
 


3. Geld in Kryptowährungen anlegen?

a) Die Schwäche der Weltfinanz
 
Der Euro steht im Kreuzfeuer der Kritik. Die Wirtschaftwoche schreibt, die Zentalbanken würden ein Ponzi-Schema, ein Schneeball-System, aufbauen. Immer mehr frisches Geld speise den Kreislauf, der sonst zusammenbräche. Wenn Sie Euro + Kollaps in Google eingeben, erhalten Sie finstere Prognosen. Der Euro zerbräche, sagt Goldman Sachs (Welt-Artikel), Finanzminister Schäuble sagte im Januar, ein Kollaps des Euro-Systems sei möglich. Griechenland, die USA und eigentlich auch Europa insgesamt sind bereits stark verschuldet. Die Banken stünden vor dem Kollaps und seien erneut pleite aufgrund von Niedrigzinsen und Reglementierungen, so der Chefvolkswirt der Degussa AG, Thorsten Polleit, in der Wirtschaftswoche. Auf der Nachrichtenseite des FOCUS warnen gar Fachleute vor bürgerkriegsartigen Unruhen wie in Griechenland oder vor weiteren Flüchtlingsströmen, sollte der Euro zusammenbrechen.
 
Die Weltwirtschaft strauchelt erneut, in Brasilien gehen die Menschenmassen auf die Straße (April 2016), in China lahmt die wirtschaftliche Entwicklung. Und die Wirtschaftskrise haben die Banken verursacht, durch Gier, Betrug und/oder Unfähigkeit, allen voran die Großbanken mit strukturierten „Schrott“-Anleihen, weshalb das Vertrauen ins Bankensystem – und damit ins dort verwaltete Geld – geschwunden ist.
 
Aus dem Umfeld des deutschen Finanzministers (Levin Holle) kommt der Vorschlag einer einmaligen Drittel-Steuer auf Spareinlagen, die 6 Billionen Euro in der Eurozone erbringen soll. In Zypern wurde 2013 eine Zwangssteuer auf Bankguthaben eingeführt, de facto eine Enteignung. Dies ist gar nicht so selten: In den USA wurde der private Goldbesitz bis in die 70er Jahre hinein verboten und Schließfächer aufgebrochen sowie Gold beschlagnahmt aufgrund der Golddeckung des Dollars. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurden Immobilienbesitzer bei der Währungsumstellung belastet, da die Hypothekenzinsen und -tilgungen 1:1 bestehen blieben: 1/10 davon erhielt der vorherige Gläubiger, 9/10 der Staat als Lastenausgleich), während generell Verbindlichkeiten 10:1 abgewertet wurden (de facto wurden Bankguthaben  100:6,5 umgestellt); Schulden des Staates inklusive der Bahn und Post wurden ganz gestrichen. Andere Vermögen wurden mit einer „Vermögensabgabe“ bzw. „Zwangshypothek“ von 50 % belastet. 30 Jahre früher, 1919/20 wurde das „Reichsnotopfer" eingeführt, das sämtliche deutschen Vermögen um bis zu 65 Prozent enteignete. Nach der Hyperinflation 1923, bei der die Sparer de facto enteignet wurden, wurde als Ausgleich für die Vermögensgewinne der Immobilienbesitzer eine dauerhafte „Hauszinssteuer“ bzw. „Geldentwertungs-Ausgleichssteuer“ eingeführt. In Indien wurde in einer Nacht- und Nebelaktion 2017 Geld (bestimmte Geldscheine) für ungültig erklärt, angeblich könne man sie umtauschen, was de facto viele Menschen nicht machen können, weil sie von der Umstellung nichts erfahren.
 
Und heute? 500 Euro-Scheine sollen in Deutschland verboten werden, ebenso Bargeldgeschäfte über 5.000 Euro. Dänemark überlegt das Bargeld ganz abzuschaffen, Tankstellen und ähnliche Läden sollen kein Bargeld mehr annehmen müssen. Papiergeld kostet Druckkosten, digitales nicht. Der Staat greift in Geld massiv ein.

Vor diesem Hintergrund suchen – mehr noch in politisch schwachen Ländern wie Asien als in Europa –  Menschen nach einer Alternative. Der Versicherungsriese Talanx möchte gar sein Geld nicht mehr bei Banken verwahren und hat 2010 die EZB verklagt, um dort ein Konto zu erhalten.
 
b) Netzwerkökonomie: Den Standard setzen wie Facebook und Google
 
Diejenige Kryptowährung setzt sich vermutlich durch, die am schnellsten und weitesten verbreitet ist, das ist und war auch bei Standards in anderen Bereichen so (Ökonomie von Netzwerken). Je mehr Nutzer, desto wertvoller ist ein Netzwerk. Deshalb hatte sich damals VHS bei Video, haben sich die DVD, das mp3-Format, Windows oder Facebook und Twitter als Standard gegen die Konkurrenz durchgesetzt. Dabei hilft, der erste im Markt zu sein und dadurch einen Vorsprung zu gewinnen, im Marketing „Positioning“ genannt: gedanklich ist und bleibt man der Pionier und wird bei Kaufentscheidungen ausgewählt.
 
c) Chancen und Risiken
 
Chancen bestehen für Pessimisten in einer Fluchtmöglichkeit vor dem Euro-Crash, maroden Banken und staatlicher Willkür in eine andere Währung. Das deutsche Finanzamt betrachtet die Kryptowährungen derzeit wie Devisen. Überlegungen in Deutschland und Europa zu einer Höchstgrenze für Bargeldtransaktionen (Bargeldverbot) schürt Befürchungen über eine Währungsreform.

Spekulanten
bauen auf eine Krise und die Flucht von europäischen und vor allem von asiatischen und südamerikanischen Anlegern mit möglichen Kurssteigerungen der Währung.

Nüchternere Strategen glauben, dass die Kryptowährungen die Banken Konkurrenz machen werden und vielen Menschen auch mit wenig Vermögen kostengünstigen Zugang zu Bankgeschäften verschaffen, insbesondere in den unterentwickelten Ländern Asiens wie etwa Indien. Sie hoffen auf eine „digitale Geldbörse“, die Zahlungen so verbreitet möglich macht wie Paypal.

Die Hauptrisiken sind
- staatliche Eingriffe/Verbote aufgrund der Konkurrenz zu Währungen,
- Konkurrenz durch etablierte Banken,
- Betrug, da die Währungen nicht beaufsichtigt werden und
- der Knackpunkt ist, ob dieses künstliche Geld allgemein akzeptiert wird, also wie derzeit bunte Papier-scheinchen oder Kreditkarten zur Bezahlung von harten Waren genutzt werden kann. Ansonsten sind nur wertlose Nummern produziert worden.

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   [Alle Angaben ohne Gewähr, nach bestem Wissen erstellt, keine Anlageempfehlung, sondern meine persönliche Meinung] 
 
 
 

 Kryptowährungen könnten echte Währungen mit Wert werden.

 
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